Tageslicht ist ein Grundnahrungsmittel – Interview mit einem Lichtplaner

Finstral
Convindo

Kunststoff-Fenster von Finstral haben im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen 14-28 % mehr Glasfläche.

Schmale Rahmen, mehr Licht – das gelingt, weil bei Finstral-Fenstern das Glas immer in den Rahmen geklebt wird, statt es zu verklotzen. So muss der Rahmen das Glas nicht halten. Hier ist es umgekehrt: Das Glas hält den Rahmen. Dadurch hat er keine statische Funktion mehr und kann ganz filigran und schlank ausgeführt werden. Ein echter Vorteil, den nur Finstral in seinem gesamten Sortiment bietet.

Tageslicht ist ein Grundnahrungsmittel

Gibt es so etwas wie eine optimale Fensterfläche pro Raum?

Nein, wir Lichtplaner rechnen da anders. In unseren Breiten empfehlen wir für Wohn- oder Aufenthaltsräume zwischen 5 und 10 % der Außenhelligkeit. Je nach Lage und Verbauung müssen Architekt und Lichtplaner immer individuell entscheiden, wie sie diese 5 bis 10 % erreichen. Manchmal braucht es größere Fenster, weil das Nachbarhaus nahe steht. Auf der freien Wiese sieht es schon wieder anders aus. Deshalb gibt es keine optimale Fensterfläche pro Raum.

Wie entscheidend ist die Anordnung von Fenstern im Raum?

Sehr wichtig. Nur ein Beispiel: Über ein Oberlicht kommt bis zu dreimal so viel Licht nach drinnen wie über ein gleich großes Seitenlicht. Geht es – wie bei Sanierungen – darum, bestehende Fensterflächen optimal zu nutzen, wird also die Oberkante des Fensters interessant. Kann ich diese um 10 cm nach oben versetzen, bekomme ich überproportional mehr Licht in den Raum. Geht das nicht, sollte man darauf achten, schmale Rahmen und gutes Glas zu wählen, um durch die Sanierung möglichst kein Licht zu verlieren.

Warum ist es überhaupt so wichtig, möglichst viel Licht nach drinnen zu holen?

Licht ist ein Grundnahrungsmittel. Ohne Licht gäbe es uns Menschen nicht. Wir sind Lichtwesen. Das fängt schon morgens an, wir brauchen eine gewisse Helligkeit, um überhaupt wach zu werden. Erst mit dem Licht, das auf die Augen trifft, wird ein positives Stresshormon im Gehirn freigesetzt, das das Schlafhormon Melatonin unterdrückt und uns aktiv macht. Früher haben sich die Menschen viel mehr im Freien aufgehalten, heute verbringen wir arbeitsbedingt die meiste Zeit in geschlossenen Räumen. Dafür sind wir nicht gemacht. Tageslicht ist durch nichts zu ersetzen.

Lichtmangel kann uns also gesundheitlich schaden?

Ja, unser ganzes Körpersystem kommt durcheinander, wenn wir zu wenig Tageslicht abbekommen. Nicht selten treten Schlafstörungen, Vitamin-D-Mangel oder depressive Verstimmungen auf. Leider haben wir kein Schmerzempfinden für Lichtmangel.
Und nicht jeder hat einen Arbeitsplatz direkt am Fenster. Dazu kommt, dass die Lichtqualität oft unter der Glasqualität des Fensters leidet. Das heißt, das Licht, das es in den Raum schafft, ist nicht mehr so natürlich, wie es sein sollte. Also versucht man, dieses Defizit mit künstlichem Licht aufzufangen. Aber so nimmt man dem Körper die Möglichkeit, sich mit den Tages- und Jahreszeiten zu synchronisieren. Es ist zwar hell genug, um zu arbeiten, aber ausreichend natürliches Licht gibt es nicht.

Man weiß heute, dass ausreichend Licht im langwelligen Infrarot-Bereich der altersbedingten Makuladegeneration vorbeugt. Kurzwelliges, blaues Licht macht uns wach und hält uns aktiv. Beide sind wichtig für unser Wohlbefinden. Insofern geht es nicht nur darum, ausreichend Licht nach drinnen zu holen. Das Licht sollte auch das gesamte Spektrum abdecken.

Lassen Sie sich individuell beraten!